Wenn Streich mich fragen würde, würde ich ihm Folgendes sagen:
Rien ne va plus, mein Bester. Das Transferfenster ist zu, der Sommer ist
vorbei, der Herbst ist da, der Mees auch. Und ich will echt nicht
wissen, woran es liegt, dass nicht noch mehr da ist, solang ich mich
darauf verlassen kann, dass du weißt, was du tust. Aber komm bitte nicht
auf die Idee, jetzt noch einen vertragslosen Spieler zu holen. Das ist
ungefähr so, als würde ein Verein in der größten Not nochmal Rolf
Schafstall als Trainer holen.
Und er würde sagen:
Was hast du gegen Rolf Schafstall?
Und ich würde sagen:
Nichts. Es war nur ein Vergleich. Ich hätte ebenso sagen können: dass
ein vertragsloser Spieler uns sofort hilft ist so groß wie die
Wahrscheinlichkeit, dass Roberto Blanco nochmal einen Hit hat.
Und er würde sagen:
Dabei war Roberto Blanco immer ein ganz wunderbarer ...
Und ich würde sagen:
Christian, bitte!
Und er würde sagen:
Ist doch ein ganz normales Wort, abgeleitet vom französischen Begriff
„Négritude“, was, kurz gesagt, für die vielseitige Kultur in Afrika
steht. Und gegen Kultur wird jawohl niemand was haben. Außerdem wollte
ich sagen: Der war immer ein ganz wunderbarer Werbeträger für Tiramisu
von Zott.
Und ich würde sagen:
Konzentrieren wir uns bitte nochmal auf das Wesentliche: du hast jetzt
die bekommen, die du wolltest und die, die du nicht wolltest, sind halt
nicht da. Nun sieh zu, dass du daraus was machst. Zwei Wochen
Länderspielpause, Zeit genug jetzt, Stabilität reinzukriegen, Struktur
ins Spiel, trainiersch, übsch, und so weiter. Es ist DEIN Kader, daran
wirst du nun gemessen. Ansonsten müsste man wirklich mal über Schafstall
nachdenken.
Und er würde sagen:
Na, war ja bisher auch nicht so schlecht, oder?
Und ich würde sagen:
Stimmt wohl. Trotzdem. Da ist noch Luft nach oben. Da geht noch mehr Senf auf die Wurst, wenn du
verstehst, was ich meine.
Und er würde sagen:
Versteh ich. Und dann schauen wir im Winter einfach nochmal, ob wir
irgendwo einen zweiten Mats oder so herkriegen. Ist ja kein Hexenwerk.
Und ich würde sagen:
Nehm ich dich beim Wort. Dann nehm ich das auch zurück, dass man über Schafstall nachdenken sollte.
Und er würde sagen:
Danke, das bedeutet mir viel.
Und ich würde sagen:
Was macht eigentlich Feldkamp?
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Aber er würde mich nicht fragen.
(al)
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