Block GG, Reihe 4. Das eine Mal kann
ich das schon verkraften.
Wenn man
täglich mit seinen Kollegen zu tun hat, bleibt es nicht aus, dass man das ein
oder andere Private von sich verrät. Ich als bekennende SC-Anhängerin, die
regelmäßig im Stadion ist, spreche natürlich auch über meine Stadionbesuche.
Letztes Jahr hat mich eine Arbeitskollegin gefragt, ob ich sie mal mit ins
Stadion nehme. Sie ist eigentlich kein richtiger SC-Fan (noch nicht mal so
richtig fußballbegeistert; kennt sich auch nicht so gut mit den Regeln aus),
aber sie würde das einfach gerne mal erleben. Also haben wir ausgemacht, dass
ich sie im Sommer mal mitnehme. Von ihr aus kam dann der Wunsch, dass ich ihr
ein Trikot und Schal leihen und ihr auch das Badner-Lied (für sie als gebürtige
Rumänin bis dahin unbekannt) beibringen muss; sie will ja schließlich mitsingen
können. Einzige Bedingung, die sie gestellt hat: Sitzplatz. Ich als alte
Nordgängerin war davon wenig begeistert, aber ich habe dann doch zwei Karten
auf der Ost für das Sandhausen-Spiel besorgt. Block GG. Reihe 4. Das eine Mal
kann ich das schon verkraften.
Als wir mit der
Straßenbahn zum Stadion gefahren sind, meinte sie: „Boah, ist die voll!“, dabei
hat man in der Bahn sogar noch laufen können. Als wir dann in der Menge
Richtung Stadion gelaufen sind, war sie scheinbar völlig beeindruckt von all
den Leuten, die rund ums Stadion unterwegs waren. Auf unseren Plätzen sitzend
habe ich ihr dann ein bisschen das Stadion erklärt; wer auf welcher Tribüne
ist; wann welche Mannschaft kommt und so weiter. Dann kamen schon die Spieler
zum Aufwärmen. Man spürte, wie die Nord langsam unruhig wurde. Ja, genau das ist
das, was ich am Fußball so liebe. Als das erste Tor durch Frantz fiel, sprangen
wir auf und jubelten. Und auch beim Petersen-Tor. Und bei den Grifo-Toren. Und
schon war das Spiel vorbei.
Blick aus Block GG. Kann man verkraften. |
Wir sind
strahlend zurück zur Straßenbahn gelaufen. Plötzlich sagt sie: „Du wärst schon
lieber auf der Nord gewesen, oder?“ Ja, das wäre ich tatsächlich. Was ein
klasse Spiel: zur Halbzeit 3:0 führen, 4:1 gewinnen. Strahlender Sonnenschein.
Toller Support von der Nord. Seit langem habe ich mal wieder gehört, dass die Nord
und die Süd im Wechsel lauf „SCF“ rufen. Was für eine Gänsehautstimmung, genau
dazwischen zu stehen (Verzeihung: zu sitzen) und einfach nur zu genießen. Es
gibt kaum etwas Schöneres; außer man steht mitten auf Nord und singt lauthals
mit.
Sie hat sich
mehrfach bedankt, dass ich sie mitgenommen habe. Am Montag nach dem Spiel hat
sie den Kollegen begeistert erzählt, was sie erlebt hat. Ja, ich glaube, ich
konnte ihr zeigen, warum ich Fußball und vor allem den SC Freiburg so liebe.
Rosi, ich nehme dich gerne wieder mal mit.
(Verena)
(Verena)
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