Dienstag, 8. Dezember 2015

Auf ein Wort... (2)



Quelle: privat
Charlotte Schwab zählt seit mehreren Jahrzehnten zu den renommiertesten und beliebtesten Schauspielerinnen des Landes. Egal, ob „Tatort“, „Herzensbrecher“ oder „Berlin Berlin“ – die 63jährige spielte sich in vielen Rollen in die Herzen und die Köpfe des Publikums. Bekannt wurde sie als „Chefin“ in der langlebigen RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ (aus der sie nach insgesamt 163 Folgen ausstieg) oder auch als Kommissarin in der Reihe „Das Duo“. Zum Fernsehen kam die in Bern ausgebildete Akteurin spät, über 20 Jahre stand sie auf Theaterbühnen und wurde mehrfach zur „Schauspielerin des Jahres“ gekürt. „Mit 46 hab ich das erste Mal gedreht. Das ist ein Alter, in dem andere wieder aufhören.“ Sie hingegen blieb. Ohne ihre alte Liebe, das Theater, aufzugeben. Seit Juli spielt sie regelmäßig im Stück „Eine Familie“ die Hauptrolle am Münchner Residenztheater.
Und wenn sie mal nicht selbst spielt, sieht sie anderen beim Spielen zu. Charlotte Schwab hat sich dem Fußball verschrieben. Auch wenn ihr Herz dem SportClub Freiburg gehört, schaut sie so viel Fußball wie möglich, egal ob vor dem Fernseher oder live im Stadion. Und was Abseits ist, könnte sie auch erklären – „auch wenn ich das im Stadion gar nicht immer so schnell und so genau sehen kann.“


Auf ein Wort… mit Charlotte Schwab.

Frau Schwab, was war der für Sie einprägsamste Moment rund um den SC?
Ein langes Gespräch mit Martin Spanring in einem Hotel. Es war irgendwann Mitte der 90er, nach einem Spiel des SC beim HSV. Ich spielte zur der Zeit „Die Dreigroschenoper“ von Brecht im Thalia Theater in Hamburg und eine Kollegin, Iris Kramer, war befreundet mit Volker Finke und stellte den Kontakt her. Sie moderierte mich sozusagen ein wenig bei Finke und seiner Frau an. Mein Sohn Max und ich wurden dann nach besagtem Spiel in das Hotel eingeladen, in dem der SC-Tross übernachtete. Max hat außerdem noch ein Trikot vom SC bekommen.
 
Wie sind Sie denn auf den SC gekommen?
Durch Alain Sutter. Ich bin ja gebürtige Schweizerin und verfolgte bei der WM 1994 natürlich, was Sutter und die Schweiz machten. Das war auch damals einer meiner Lieblingsspieler. Als er dann nicht viel später zum SC wechselte, war ich natürlich vollends für den Verein entflammt, den ich natürlich vorher schon sympathisch fand. Der SC war immer ein wenig mehr als „Der Ball ist rund“, irgendwie mehr als nur ein Fußballverein.
 
Und ihr Sohn ist auch noch dem SC verfallen?
Mein Sohn hat eine Dauerkarte bei Sankt Pauli, er hatte aber auch schon eine Dauerkarte bei den Bayern. Ich würde sagen, er ist kein Vereins-Fan, aber genereller Fußball-Fan. Wir lieben beide dieses Spiel, wir lieben beide guten, spannenden Fußball. Und wir gehen auch oft zusammen ins Stadion. Ich war auch am Millerntor, als der SC dort vor kurzem spielte. Und am Sonntag… na, das darf ich hier vermutlich gar nicht sagen…

Sie dürfen mir alles sagen.
Ich war in Dortmund. Und es war toll. Ich mag einfach auch die Atmosphäre dort im Stadion, hatte sogar das Glück, auf der legendären Südtribüne stehen zu dürfen. Aber im Herzen ist natürlich immer der SC, das ist klar… Und trotzdem muss ich auch ab und zu mal in andere Stadien, vor allem, weil Freiburg einfach sehr weit weg ist von Hamburg und ich es so selten schaffe. Meistens schaffe ich eher die Auswärtspartien wie neulich bei Sankt Pauli. Oder wie in der letzten Saison, als ich in München war.
 
Was war Ihr schönstes Stadion-Erlebnis?
Camp Nou. Zum 60. Geburtstag bin ich mit meinen Söhnen nach Barcelona geflogen. Ich wollte einmal im Leben noch diesen Messi live sehen. Es war wirklich ein Erlebnis. Nicht nur, dass ich Messi gesehen hab und später auch noch David Villa eingewechselt wurde, den ich so schätze. Aber ich saß da in meinem Barca-Trikot und war überwältigt von allem. Es war im Stadion niemals laut und aggressiv, die Fans waren fast still. Und trotzdem enthusiastisch. Das hab ich in deutschen Stadien noch nie erlebt. Wo ich die Stimmung und all die unterschiedlichen Gesänge ja auch mag – aber das Camp Nou ist, obwohl es so alt ist,… naja, „heilig“ wäre das falsche Wort. Es war etwas Besonderes.
 
Ein tolles Geburtstagsgeschenk.
Na, das tollste war ja, dass Messi zwei Tore gemacht hat.
 
Extra für Sie!
Natürlich nur für mich. Sicher hat er irgendwie gespürt, dass ich im Stadion bin.
 
So eine große Fußball-Leidenschaft ist bei Frauen immer noch etwas Seltenes, oder?
Es gibt aber auch mittlerweile viele junge Kommentatorinnen oder Reporterinnen, die das auch gut machen. Aber wahrscheinlich haben Sie recht, dass es für Frauen meines Alters eher nicht alltäglich ist.
 
Wie kamen Sie denn zum Fußball?
Durch Freunde. Ich war mit 14 das erste Mal im Stadion, in Basel. Das ist so lange her, ich hab ja noch Ottmar Hitzfeld spielen sehen... Naja, jedenfalls nahmen mich Freunde meines Bruders und mir mit ins Stadion. Mein Bruder ist 7 Jahre älter, der hat es natürlich damals abgelehnt, auch nur ein Wort mit mir über Fußball zu reden. Er war schon erwachsen und ich war noch ein Kind. Aber der Fußball hat mich schon immer fasziniert und ich ließ mir diese Leidenschaft nicht nehmen. Mittlerweile ist es ja Gott sei Dank so, dass Frauen auch ernstgenommen werden, wenn es um Fußball geht.
 
Wie schauen Sie Fußball? Gibt es Rituale?
Am liebsten alleine. Oder mit meinem Freund und Kollegen Wolf-Dietrich Sprenger, der ist auch so ruhig wie ich. Ich mag es einfach nicht, wenn zu viele Leute da sind und irgendwas zerreden, da ist die Aufmerksamkeit immer so schnell weg vom Spiel. Ich bin eine konzentrierte Guckerin. Stadion geht natürlich, das ist was anderes, allein von der Atmosphäre her.

Public Viewing?
Geht gar nicht. Ich kann auch schlecht in Kneipen gucken. Wenn’s einen Freistoß gibt, steht plötzlich eine gelangweilte Freundin auf, um Getränke zu holen und steht dann erstmal vor der Glotze, so dass ich nichts mehr sehen kann. Nee, sowas mag ich nicht. Wenn es gar nicht anders geht, geh ich auch in eine Kneipe. Vor Jahren saß ich mal in einer Sky-Sportsbar in Wiesbaden, wo ich beruflich war. Da waren aber nur 10 Leute und es ging einigermaßen. Aber ich vermeide es natürlich.
 
Und im Stadion?
Ohne Bier und Bratwurst geh ich überhaupt gar nicht erst ins Stadion. Das gehört einfach dazu. Das ist sicher ein Ritual. Auch wenn es das erste Bier dann quasi schon zum Frühstück gibt. Wenn der SC spielt, hab ich aber auch immer einen Schal oder ein Trikot dabei, na klar, das geht nicht anders. 

Und im Camp Nou eben entsprechend das Barcelona-Trikot.
Ja, ich gönne mir bei Stadionbesuchen immer auch noch einen Schal oder irgendetwas. Aber nur von den Vereinen, die ich mag. Das ist sicher auch ein Ritual von mir, wenn Sie so wollen. In Dortmund habe ich mir auch einen Schal gekauft. Aber da stand „Danke Kehl“ drauf, das kam mir dann auch gut und richtig vor, weil der SC-Bezug wieder hergestellt war.
 
Wie verfolgen Sie SC-Spiele, wenn Sie beruflich unterwegs sind?
Daheim hab ich Sky und ich hab auch Sky Go, so dass ich auf dem iPad alles verfolgen kann, wenn es passt. Ich kann meine Termine und Verpflichtungen auch nicht immer um die SC-Spiele oder andere wichtige Partien herumplanen, aber Sky wiederholt ja auch viel. Und als Geheimtipp: 3Sat wiederholt in der Nacht von Samstag auf Sonntag immer noch das „Sportstudio“. Aber ja, ich muss schon oft auf Spiele verzichten. Dank Internet und Zeitungen und so weiter bin ich aber auch immer auf dem Laufenden. Es geht also.  

Kam es schonmal vor, dass Sie grad arbeiten mussten, während der SC spielte? Da geht doch sofort die Konzentration flöten, oder?
Als ich vor ein paar Jahren noch „Das Duo“ in Hamburg gedreht habe, spielte der SC zeitgleich beim FC Sankt Pauli. Die Regie-Assistentin war glühender Pauli-Fan und konnte immer verstohlen auf ihr Handy gucken. Das konnte ich nicht. Ich lasse mein Handy beim Drehen immer in der Garderobe, ich hasse es, wenn man immer drauf schaut, dann geht tatsächlich die Konzentration flöten. Jedenfalls kam die Regie-Assistentin bei jedem Tor freudestrahlend zu mir und flüsterte mir ins Ohr: „Charlotte 1:0. Jetzt 2:0.“ Das war ganz schrecklich für mich. 

Sankt Pauli mögen Sie als Wahl-Hamburgerin aber auch, oder?
Ja, die mag ich. Der HSV hingegen ist mir egal. Für den hab ich nichts übrig. Auch wenn die Relegationsspiele alle sehr spannend waren und das aus halbwegs neutraler Sicht ganz unterhaltsam war. Und wo wir grad drüber reden: ich hab mich so geärgert, wie die Schalker am letzten Spieltag der vergangenen Saison die Beine breit gemacht haben beim HSV. Ein besseres Bild kann ich dafür leider nicht finden. So lasziv wie Schalke da auftrat, war es ja kein Wunder, dass der HSV noch gewinnen konnte.
 
Das Bild ist super. Würde sich kein Fußball-Profi trauen, sowas zu sagen.
Die müssen immer so furchtbar aufpassen, was sie sagen, weil hinterher alles tagelang durch die Presse geht. War früher anders. Scholl oder Basler waren wohl die Letzten, die mal einen Spruch raushauten. Wobei ich den Mertesacker bei der WM 2014 toll fand: „Wat wollnse eigentlich?“ Aber sonst müsste ich lange überlegen, ob es noch Spieler gibt, die nicht so konform sind. Spieler mit Ecken und Kanten gibt es so nicht mehr. Das heute jeder Spieler immer das Gleiche erzählt, ist ja gruselig.
 
Christian Streich müssten Sie mögen, oder?
Auf jeden Fall. Streich ist fachlich gut, sehr eigen manchmal, hat aber Humor. Das finde ich wichtig. Ich schätze zum Beispiel Lucien Favre als Trainer sehr. Aber ich vermisse bei ihm immer eine gewisse Leichtigkeit. Trainer gehen mit 20-, 25Jährigen tagtäglich um, da muss man schon auch mal locker sein. Solche Dödels brauchen beim Training auch Spaß.
 
Macht Ihnen der aktuelle SC Spaß?
Ja. Und ich glaube fest daran, dass diese Mannschaft aufsteigen kann. Alleine schon, weil wir Petersen haben. Das ist ein Held. So jemand macht in der Zweiten Liga schonmal den Unterschied. Der passt auch einfach perfekt nach Freiburg. Glaube, der geht auch nie mehr weg. Der fühlt sich doch so wohl beim SC. Sonst würde es sportlich nicht so toll laufen für ihn.
 
Und wir sind Herbstmeister!
Und dann auch noch 3:0 gewonnen gegen Union. Ist das geil?

Quelle: scfreiburg.com
Sie sind ja im Förderverein der Freiburger Fußballschule…
Bin ich das? Man hat mich mal vor Jahren angesprochen, aber seitdem hab ich nie wieder was gehört. Und ich würde mich ja engagieren, soweit ich kann. Ich rede ja in der Öffentlichkeit immer in den höchsten Tönen vom SC, in einer Talkshow im NDR bekam ich sogar ein Trikot geschenkt mit allen Unterschriften der Spieler. 

Sie haben ja viele Kollegen, die sich auch immer öffentlich zu Ihren Vereinen bekennen. Dietmar Bär und der BVB…
…Peter Lohmeyer und Schalke, Matthias Brandt und Werder Bremen. Diese Clubs nutzen es ja auch medial, dass sie prominente Fans haben. Also, ich bin nun nicht scharf darauf, vom SC hofiert zu werden. Aber dem SC gehört mein Herz, also wäre ich sicher auch bereit, im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit was zu tun.

Ich hoffe, man wird sich spätestens nach diesem Interview bei Ihnen melden…
Gerne. Vielleicht ruft Streich an. Ich könnte seinen Spielern Haltung und Ausdruck beibringen. Was am Theater auch immer wichtig ist. lacht
Wie sehr ähneln sich Theater und Fußball?
Durch das Zusammenspiel. Bei Theater und Film spiele ich mit anderen und muss zuhören und konzentriert sein, damit ich in meiner Rolle entsprechend reagieren kann. Beim Theater ist dieses Zusammenspiel das A und O. Und beim Fußball sicher auch. Obwohl ich ja auch die verrückten, eigensinnigen Spieler mag.
Als Künstlerin mögen Sie die Künstler auf dem Feld.
Wahrscheinlich ist mir ein Künstler wie Grifo durch meinen Beruf näher. Aber es braucht natürlich auch Arbeiter wie Abrashi, das ist mir klar. Das eine geht ohne das andere nicht. Sowohl beim Fußball als auch beim Theater. Und auch beim Theater gibt es ja jemanden, der das Ensemble anleitet: den Regisseur. Der ist somit sicher dem Trainer einer Fußballmannschaft nicht unähnlich.
Haben Sie als Schauspielerin, als Künstlerin einen speziellen Blick auf das Spiel? Anders zum Beispiel als jemand, der selbst aus dem Sport kommt?
Dank meines Berufes hab ich sicher mit der Zeit einen Blick für das Zusammenspiel bekommen und achte auch darauf, wer ein Spiel lesen kann, wer ein Spielmacher ist, wer intelligent läuft und agiert.
Ihre SC-Traumelf aller Zeiten?
Die Mannschaft, die in der ersten Runde im UEFA-Cup 2001 gespielt hat. Golz, Kondé, Diarra, Kehl, Tskitishvili, Coulibaly, Andi Zeyer, Kobiashvili, Tanko, Sellimi, Iashvili.
Wenn Sie 20 Millionen zur Verfügung hätten, welchen Spieler würden Sie sofort zum SC holen?
Messi.
Ehrlich gesagt, habe ich leichte Zweifel, dass der für die Summe kommt.
Wenn er den SC erstmal kennenlernt, schon. Und wenn ich ihn nett frage. Ansonsten holen wir halt diesen Vardy aus England. Ich bin mir sicher, dass der gerne seine Karriere im schönen Breisgau beenden möchte.
Der beste Grund, SC-Fan zu sein?
Das Herz. Der SC ist ein Herz-Verein. Weil er halt mehr ist als „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten.“
Finke, Dutt oder Streich?
Finke. Nee. Streich. Ich glaube, der etwas verrückte Streich ist mir näher als der filigrane Denker Finke. Ach, ich sag mal: Streichfinke.
Wenn Streich Sie fragen würde, was würden Sie ihm sagen?
Lass unter keinen Umständen Petersen gehen.
Liebe Frau Schwab, vielen Dank für Ihre Zeit.
Zu gerne – und den SC-Fans alles Gute!
(AL)


Was Charlotte Schwab für Geschichten aus Ihrem Künstlerinnen-Leben erzählen kann? Ich hab da mal nachgefragt...

17. Spieltag: Eiserner Herbstmeister



17. Spieltag, Saison 2015/16 – Samstag, 05.12.2015
SC Freiburg – Union Berlin                                        3:0 (2:0)

Schwolow – Torrejón, Höhn, Kempf, Föhrenbach – Abrashi, Höfler – Frantz, Grifo (70. Guédé) – Philipp (88. Hedenstad), Petersen (85. Hufnagel)

1:0 Frantz (23.), 2:0 Kempf (30.), 3:0 Höhn (69.)

Gelbe Karten: Abrashi (52.)
Schiedsrichter: Günter Perl
Zuschauer: 24.000

Nicht nur, dass gestern die unnötige Herbstmeisterschaft gewonnen wurde, nein, die Mannschaft konnte zu Hause auch ein weiteres Mal überzeugen.
Für mich gestern ein tolles Spiel, leider wieder nicht über die vollen 90 Minuten, aber es sind auch immer zwei Mannschaften auf dem Rasen, da kann sich die eine oftmals bemühen und dennoch passiert nichts. Soll jetzt aber keine Ausrede sein, es ist erschreckend, dass man beim SC diese Schwächephasen nahezu voraussagen kann. Das ist scheinbar oft kurz vor der Pause, auch gestern wieder (Pfostenknaller) und kurz nach der Pause. Allerdings gestern nicht unmittelbar nach der Pause, man konnte sich doch nochmal kurz für ein paar Minuten zeigen, spielte ordentlich, aber nicht mehr mit dem ganz hohen Tempo. Und dann auf einmal ließ man die Unioner wieder kommen für ca. 10-15 Minuten bis zum 3:0. Was ich aber neben diesem negativen Fakt auch sehe, ist, dass es der Mannschaft in den letzten Spielen gelingt, erstens diese Phasen etwas zu verkürzen, und zweitens danach stets wieder zurück zu kommen und nochmal zulegen zu können. Das beides finde ich starke Eigenschaften, auch wenn es schöner wäre wenn es diese nicht so nötig wäre, da man konstant gut spielt.

Ein weiterer positiver Punkt sind die unglaublich vielen Standardtore, am Anfang der Saison wurde noch gemeckert (auch von mir), dass die Standards noch nicht passen, man sogar nach eigenen Standards in Konter läuft und Gegentore fängt. Hier wurde definitiv dran gearbeitet. Inzwischen freut man sich über jeden Freistoß, den der SC bekommt, da doch viele sehr gefährlich sind und inzwischen auch oft zu Toren führen. Das ist in meinen Augen eine richtig gute Entwicklung, denn selbst wenn mal spielerisch nicht so viel geht, besteht inzwischen die Qualität, mit einem Standard das Spiel zu drehen oder zu entscheiden. Und das liegt nicht nur an Grifos direkt Verwandelten.

Ein weiterer Aspekt: Gestern ist nicht das erste oder einzige Spiel bei dem ein Gegenspieler eigentlich hätte vorzeitig vom Platz müssen, und ja die Entscheidung wäre gestern hart gewesen, aber wer 5 Ninuten nach der Gelben an der Mittelline ein so klares taktisches Foul begeht, bekommt für gewöhnlich Gelb-Rot. Aber das ist eigentlich nicht der Punkt, auf den ich hinaus will. Viel mehr geht es darum, anhand dessen zu zeigen, wie viele Mannschaften sich schwer tun mit dem Freiburger Spiel und deswegen auf bestimmen Positionen auch zu mehr Fouls gezwungen werden. Das Phillipp überhaupt noch laufen kann wundert mich teilweise.

Unsere Offensive, und das muss ich einfach auch mal sagen, gefällt mir derzeit so wie sie ist. Ich bin mir unsicher, ob hier wirklich noch ein Außenspieler mit Stammplatzambitionen geholt werden muss. Im Grunde läuft es derzeit vorne doch meist rund. In gewissen Situationen würde das bestimmt helfen, aber was Grifo, Philipp, Frantz und Petersen veranstalten gefällt mir doch so gut, dass ich eigentlich keinen davon auf der Bank sehen möchte. Sinnvoll wäre für mich demnach eher ein Perspektivspieler, den man für nächstes Jahr dann an die Mannschaft heranführen kann mit regelmäßiger Spielpraxis als Einwechselspieler. Oder man würde Frantz wirklich ins ZM ziehen, woran ich unter Streich aber auch nicht mehr glauben mag. Gestern hat Petersen in meinen Augen sogar zu mannschaftsdienlich gespielt, ein Punkt, der ihm ja oft angekreidet wird. Er rotierte viel, war fast überall zu finden, auch mit einer tollen Flanke, die eigentlich durch Philipp hätte im Tor landen müssen, aber leider fehlt er dann im Strafraum. Und ich sehe seine Stärken genau dort. Gestern haben andere die Tore geschossen, was auch sehr toll ist, keine Frage. Aber wenn Nils auf außen ist, kann er in der Mitte einfach nicht treffen. Und ganz ehrlich: unsere Bierkiste ist mir dann am liebsten, wenn er in der Mitte ist und die Dinger einfach reinschiebt. Für mich ist Nils einfach der perfekte Stürmer.

Gefreut habe ich mich auch über ein Spiel zu Null, deren Anzahl ist ja diese Saison überschaubar. Aber in meinen Augen ist das auch nicht so wichtig, wenn man wie derzeit zu Hause im Schnitt über 3 Tore pro Spiel schießt, kann man auch mal eines bekommen. Das Problem ist eher auswärts. Hier muss man es noch schaffen, mehr Tore zu erzielen.
(-dasluki-)

1. Keine Lästerei im Forum, wenn Günter nicht spielt
2. Kein Gegentor über die Freiburger linke Seite
3. Unsere IV sind polyvalent einsetzbar: RV, LV, LA, MS, HS
4. Lars Voßler Fußballgott
5. Vincenzo Grifo Fußballgott
6. Maxi Philipp braucht Torschusstraining
7. Höfler kann auch mal keinen Bock schießen
8. Kempf hat ein kluges Köpfchen
9. Abrashi sollte seinen Kaffee mit Baldrian verdünnen
10. Hedenstad ist noch in Freiburg
11. Es gibt auch außerhalb Freiburgs coole Fans
12. Herbstmeister
13. Noch 17 Tage bis zu meinem Urlaub
(lipuma)

Und das Plakat zum Spiel:


Wer weitere Filmplakate sehen möchte: auf der Facebook-Seite "SC Freiburg Filmcover" gibt es sie alle zu bestaunen.

16. Spieltag: Siegtreffer in letzter Sekunde



16. Spieltag, Saison 2015/16 – Freitag, 27.11.2015
1. FC Heidenheim – SC Freiburg                             1:2 (1:1)

Schwolow – Torrejón, Höhn, Kempf, Föhrenbach – Abrashi, Höfler – Frantz, Grifo (65. Hufnagel) – Philipp (87. Guédé), Petersen

1:0 Schnatterer (13.), 1:1 Petersen (42., Elfmeter), 1:2 Guédé (90.+1)
Gelbe Karten: Grifo (44.), Torrejón (79.)
Schiedsrichter: Peter Sippel
Zuschauer: 14.500

Nach dem Spielverlauf ein durchaus glücklicher Sieg. Jedoch war das Spiel jetzt nicht so einseitig, um sich dafür zu entschuldigen.

Zugegeben, es war nicht das schönste Spiel. Kaum ausgespielte Spielzüge, viele Fouls und Nickligkeiten, kaum Szenen vor dem Tor. Der Großteil des Spiels fand im Mittelfeld statt. Richtig schlecht fand ich das Spiel dennoch nicht, denn Heidenheim hat dem Freiburger Spiel im wahrsten Sinne des Wortes richtig weh getan. Wenn man von den ganzen Fouls absieht, dann war das schon beachtlich, wie sie jeden Freiburger Spieler unter Druck gesetzt haben. So entstand nur selten ein geordneter Spielaufbau. Die individuelle Klasse von Philipp, Grifo oder Frantz sorgten dann für ein paar Offensivaktionen, die jedoch durch Fouls oder Tacklings vorm 16er gestoppt wurden. Auch Föhrenbach schaltete sich im Gegensatz zu Torrejón (der keineswegs schlecht spielte) gut in die Offensive mit ein und hinterlief Grifo mehrmals. Die finale Hereingabe in den Strafraum muss er aber noch üben. Die Innenverteidigung stand ganz okay, wobei Kempf hier und da wieder die Konzentration im Passspiel abging. Der allgegenwärtige Abrashi musste ihn daraufhin einige Male wachrütteln.

Dass man dieses Auswärtsspiel (gewollt oder ungewollt) wieder defensiver bestritt als die Heimspiele empfand ich heute als durchaus passabel. Denn man hat genau gesehen, wo Heidenheim neben der Zweikampfführung seine Stärken besitzt: Im schnellen Umschaltspiel nach Ballgewinn. Genau auf diese Weise kassierte man das 0:1 nach Ballverlust von Höfler im Aufbauspiel.

Ich hatte zumindest nicht das Gefühl, dass es heute knapp werden könnte - lag wohl an den wenigen Torschüssen insgesamt. Der Elfmeter war diskussionswürdig, da Höflers Hand in der Aktion vor dem Foul so weit oben nichts zu suchen hat. Das harte Einstiegen von Beermann war dann zu übermotiviert.

Unterm Strich also ein glücklicher Sieg gegen engagierte, aber auch eklig aufspielende Heidenheimer. Kein gutes, aber auch kein schlechtes Spiel von unserem Team, das stets versuchte, Situationen spielerisch zu lösen.
(42einhalb)


Und das Plakat zum Spiel: 


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