Montag, 24. August 2015

Wenn Streich mich fragen würde... (1)

Gefragt: Christian Streich. Philosoph.
Wenn Streich mich fragen würde, würde ich ihm Folgendes sagen:

Lös die Blockaden in deinem Team, lass sie Fußball spielen, lass sie direkt zeigen, dass sie in Düsseldorf gewinnen wollen. Kein Taktieren, kein Abwarten, kein Geplänkel, Tod oder Gladiolen, Barfuß oder Lackschuh, alles oder nichts. Deine Mannschaft kann das, da sind gute Jungs bei, gib ihnen die Freiheit, selbständig Lösungen zu finden, wie man zu mehr Torgefahr kommt. Handbremse lockern, wie schon gegen Nürnberg, Gas geben, den Leuten eine Freude bereiten und gewinnen.

Und Streich würde sagen:

Ja, mein Freund, das ist eine gute Idee. Aber mit welchem Personal soll das geschehen? Wem soll ich mein Vertrauen schenken, ohne dass sich andere zurückgesetzt fühlen?

Und ich würde sagen:

Klandt - Hedenstad, Höhn, Kempf, Günter - Abrashi, Hufnagel - Frantz, Grifo, Philipp - Petersen

Und er würde sagen:

Klandt? Was ist mit Schwolow? Wo ist mein Lieblingsschüler Höfler? Ist Kempf schon wieder fit? Was, wenn nicht? Und Hufnagel von Beginn an? Ist das nicht etwas zu gewagt?

Und ich würde sagen:

Klandt oder Schwolow, Hauptsache Torwart, hör auf deinen Bauch und dein Herz und dann wird der richtige von beiden spielen. Höfler kannst du bringen, wenn Kempf noch nicht fit ist. Aber du kannst ihn auch wieder zusammen mit Abrashi bringen und dafür Hufnagel für Frantz. Der Hufi, wie wir Freunde ihn nennen dürfen, der hat die richtige Blutgruppe, der will nur spielen, der kann Überraschendes auf dem Platz, das, was zuletzt etwas gefehlt hat. Und wenn Philipp noch nicht wieder mittun kann - dann leg ihm bitte die Hände auf zur Heilung und bete für ihn. Wir brauchen den Milli, wie wir Freunde ihn nennen dürfen. Sonst bringst du einfach den quirligen Norweger, den Matsi, wie wir Freunde ihn nennen dürfen.

Und Streich würde sagen:

Das klingt nach einem famosen Plan. Lasst uns den Düsseldorfern zeigen, wo die längste Theke der Welt steht.

Und ich würde sagen:

Die steht aber doch in Düsseldorf?

Und er würde sagen:

Egal. Du hast mir jedenfalls sehr sehr sehr geholfen und ich werde dich künftig gerne wieder um Rat fragen in wichtigen Angelegenheiten. Aber sag, wieso benutzt du nicht dieses pfiffige Aufstellungstool?

Und ich würde sagen:

Weil ich es nicht kann.

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Aber er würde mich nicht fragen.
(al)

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