9. Spieltag,
Saison 2015/16 – Sonntag, 28.09.2015
SC Freiburg – FSV Frankfurt 2:0
(1:0)
Schwolow – Mujdza, Höhn, Kempf, Günter – Abrashi (89.
Schuster), Höfler – Frantz , Hufnagel (72. Grifo) – Philipp, Petersen (79.
Kleindienst)
1:0 Philipp (39.), 2:0 Abrashi (49.)
Besondere Vorkommnisse:
Petersen verschießt Elfmeter (31.)
Gelbe Karten: Grifo (90.+2)
Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus
Zuschauer: 23.300
Man wacht morgens auf und fragt sich was man an so einem
Sonntag tun soll. Ein wundervolles Herbstwetter draußen. Keine Verpflichtungen.
Da könnte man doch rausgehen und den Tag genießen.
Geht leider nicht wenn man SC-Fan ist und dieser um 13:30 Uhr
gegen den FSV aus Frankfurt spielt. Die Zeit bis zum Anpfiff war relativ
einfach zu überbrücken. Essen, nebenher „Doppelpass“ laufen lassen, den Kopf
über den „Doppelpass“ schütteln und irgendwann dann auf Sky umschalten und die
Vorberichte anschauen.
Als Sky dann zum ersten Mal nach Freiburg geschaltet hat,
war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich bereut habe, dass ich nicht ins Stadion
gegangen bin. Perfektes Fußballwetter, dass die geschätzten 23.000 Zuschauer in
eine schöne Atmosphäre versetzt hatte. Ich wurde dann direkt durch die
Aufstellung wieder etwas positiver gestimmt. Hufnagel für Guédé ist in einem
Heimspiel gegen einen schlagbaren Gegner sicherlich die richtige Entscheidung.
Ach ja, der Gegner: die Frankfurter haben noch kein Gegentor auf fremden Platz
bekommen. Also nach Bielefeld die nächste auswärtsstarke Mannschaft, die nach
Freiburg gekommen ist. Meine Euphorie wurde also direkt wieder etwas gebremst.
Nicht desto trotz ging ich mit dem Anspruch ins Spiel, dass
"unser aller SCF" ein Heimspiel gegen den FSV Frankfurt gewinnen
muss. Ich wusste aber auch, dass sich die Mannschaft wahrscheinlich schwer tun
wird. Ich bin ein wahrer Experte. Bis zur 30 Minute war‘s nämlich auch ein
Spiel auf Augenhöhe, dass eigentlich
keine Höhepunkte hatte. Obwohl, der Diagonalball in der 4. Minute, der von
Kempf auf Frantz geschlagen wurde, war schon ziemlich cool. Ab der ca. 18.
Spielminute hat der SC dann festgestellt, dass die Frankfurter den Ball
verlieren, wenn sie entsprechend im Aufbau unter Druck gesetzt werden. So hat
man dann einige Ballgewinne verzeichnen können, aber in Torgefahr konnte man
das noch nicht umsetzen. Frau Steinhaus, die die Partie recht gut leitete,
verwehrte Philipp dann einen Strafstoß, der natürlich auch keiner gewesen ist.
Gut gesehen, Frau Steinhaus. Philipp ist neben Frantz zu diesem Zeitpunkt schon
ziemlich auffällig, der SC dann schon besser als Frankfurt, kann jedoch noch
nicht konkret für Torgefahr sorgen.
Wenig später gab‘s dann aber den Elfmeter, weil Höfler gegen
Oumari zu Fall kam. Ich hab sofort gesagt, dass das kein Elfer war. Nach der
Zeitlupe bin ich dann meinungsmäßig in Richtung "kann man geben"
abgedriftet, wobei ich mich wahrscheinlich nicht beklagt hätte, wenn die Pfeife
stumm geblieben wäre. Naja, Petersen hat dann auch ziemlich kläglich vergeben.
Ich bin sowieso nicht so überzeugt von seinen Elfmetern. Ich hätte hier gerne
wieder jemanden wie Caligiuri oder Aogo, die die Dinger einfach humorlos und
vor allem unhaltbar in die Maschen hauen. Dennoch kamen nach dieser Situation
dann auch Torchancen. Hufnagel spielt einen Sensationspass in den gut
eingelaufenen Frantz. Der scheitert dann aber an dem Frankfurter Torwart Weis.
Kurz danach nochmal ein wundervoller Diagonalball von Höfler auf Günter, der
schön zurücklegt, was zu einem Freistoß in guter Position führt. Der Freistoß
war dann aber schwach getreten. Philipp der insgesamt immer besser wurde,
machte dann aber mit einem sehenswerten Schuss aus der zweiten Reihe das
verdiente 1:0. Danach gab es nochmal eine recht gute Chance für Frantz. Der
abgefälschte Schuss landete aber knapp neben dem Frankfurter Kasten.
Zur Halbzeit war ich also zufrieden. Spätestens ab der 30.
Minute war man besser als der FSV und führte auch aus meiner Sicht verdient mit
1:0.
Die 2. Halbzeit begann damit, dass es mich vom Sofa geworfen
hat. Abrashi erobert sich den Ball, läuft auf rechts durch, zieht nach innen
und haut das Ding vom kurzen Innenpfosten ins Tor. Eine Traumbude. Wundervoll,
auch wenn Abrashi wohl bei der Balleroberung die Hand zu Hilfe genommen hat.
Leider sorgte dies erstmal nicht dafür, dass der SC das Spiel souverän
herunterspielte. Der FSV stemmte sich gegen die Niederlage und hatte direkt nach
dem Ausgleichstreffer etwas Übergewicht. Dann hatte Mike Frantz mit seinem
Kopfball wieder eine gute Chance. Frankfurt gab sich aber nicht auf und hatte
noch ein paar Szenen wo sie gefährlich vors Freiburger Tor kamen. Die größte war
hierbei der Schuss von Schahin aus kurzer Distanz, den Schwolow aber parieren
konnte. Wobei: eigentlich wurde Schwolow von Schahin angeschossen. Riesendusel
für den SC.
Äußerst positiv, dass Grifo wieder mitspielen kann. Er wurde
für Hufnagel eingewechselt. Mit Grifo kamen dann wieder die von mir verhassten
kurzen Eckbälle wieder. Negativer Höhepunkt war dann ein Eckball, den Grifo
flach in den Sechzehner zu einem Gegenspieler schiebt. Im Spiel hab ich das
Ding als den schlechtesten Eckball aller Zeiten betitelt. Lieber Streich im
Breisgau, bitte, bitte befreie uns von dieser Art der Eckenausführung.
Am Schluss gab‘s dann noch zwei Riesenchancen nach Kontern
für den SC. Da muss eine rein. Vorzugsweise die Chance von Grifo. Aber auch als
Günter auf den Sechzehner zu läuft und rechts zu Kleindienst legt, wäre ein Tor
drin gewesen. Die zwei Frankfurter Verteidiger haben sich dort gut gestellt und
die Halbräume zugestellt. Wahrscheinlich wär‘s am besten gewesen, wenn Günter
durch die Mitte durchgelaufen wäre oder direkt aufs Tor geschossen hätte. Die
Schussbahn war frei.
Dennoch konnte man das Ding nach Hause schaukeln. Ein
hochverdienter Sieg. Ich bin ziemlich zufrieden mit der Mannschaft. Ich hatte
befürchtet, dass nach dem nervenaufreibenden Spiel am Donnerstag, den damit verbundenen
Reisestrapazen und der kurzen Regenerationszeit die Mannschaft deutlich mehr
Probleme heute hätte. Doch ich wurde abgestraft und auch überzeugt.
Dennoch war nicht alles gut. Petersen muss den Elfer versenken. Die Frankfurter
dürfen in der 2. Halbzeit nicht in die Positionen kommen, die sie hatten bzw erreichen
hätten können, wenn sie es besser ausgespielt hätten. Zum Schluss muss
natürlich das 3:0 gemacht werden. Längerfristig gedacht kann gegen einen
stärkeren Gegner so was genutzt werden.
Zu den Spielern:
Schwolow: Unaufgeregt ohne Auffälligkeiten. Da gibt‘s nix zu meckern.
Günter: Mit Licht und Schatten. Defensiv verliert er
manchmal Zweikämpfe die er nicht verlieren darf. Dafür hatte er offensiv doch
einige gute Ansätze. Durchschnittliche Leistung.
Mujdza: Unaufällig und recht souverän. War okay.
Höhn: War gut heute. Zeigt endlich, dass er definitiv das
Zeug zum Profi hat.
Kempf: Absolut solide. Gefallen haben mir zwei oder drei gute
lange bzw. Diagonalbälle. Man kann nur hoffen dass er gesund bleibt. Die Spielpraxis
wird ihn besser machen.
Abrashi: Mit sensationellem Tor. Auch sonst sehr unangenehm
für die Gegenspieler. Ein Wadenbeißer.
Höfler: War auch gut. Hat den Elfmeter rausgeholt. Für ihn
ist die 2. Liga momentan das genau richtige. Er hat einen ordentlichen Sprung
gemacht und kann sich noch weiter entwickeln. Um ehrlich zu sein, hab ich ihm das
in der Form nicht zugetraut.
Frantz: War für mich mit Philipp der beste Freiburger. War
enorm aktiv. Kam in Abschlusssituationen. Hat Sachen vorbereitet. Beste Saisonleistung
meiner Meinung nach.
Philip: Wird immer besser. Er bereitet Tore vor und bekommt
langsam für sich selber auch mehr Torgefahr in sein Spiel. Die 2. Liga kommt
ihm auch sehr gelegen in Hinblick auf seine Weiterentwicklung. Das wird mal ein
Bundesligaspieler.
Hufnagel: Für sein Alter war das eine ordentliche Leistung.
War eher unauffällig bis auf den extrem guten Antritt inklusive Traumpass auf
Frantz in der ersten Halbzeit.
Petersen: War unaufällig, wie das gegen solche Gegner noch öfter
der Fall sein wird. Aber er hat viel gearbeitet und hat sich auch hinten
blicken lassen. War okay.
Grifo: War extrem heiß und hatte einige gute Aktionen. Tut
unserem Spiel gut und wir brauchen ihn. Die gelbe Karte am Schluss war
natürlich unnötig. Eine Kiste Bier für die Mannschaft.
Kleindienst: War wie Petersen eher unauffällig. Hatte
dennoch eine recht gute Chance. Er braucht noch Zeit, wird die aber auch
bekommen.
Schuster: Schön, dass er noch reinkam. Allerdings konnte er
natürlich in den paar Minuten auch nicht mehr viel reißen.
Ganz am Schluss sei nochmals festgehalten, dass der Sieg
hochverdient und nach zwei sieglosen Spielen zuletzt sehr wichtig war. Man kann
nun mit Selbstvertrauen nach Karlsruhe fahren.
(Viehdieb)